‘Werkschrift Todesfuge, een gedicht om niet te vergeten’
Het werkschrift en de website zijn in nauwe samenspraak met leraren en hun leerlingen ontwikkeld door Paul Sars, hoogleraar Duits aan de Radboud Universiteit, die samen met de kunstenares Helly Oestreicher gastconservator is van de tentoonstelling Een graf in de wolken, over Celan en het gedicht Todesfuge, die op 11 december 2020 opende in het Joods Historisch Museum in Amsterdam.
Paul Celan (1920-1970) werd geboren als Paul (Pessach) Antschel in het plaatsje Cernăuți (Duits: Czernowitz), destijds nog gelegen binnen het Koninkrijk Roemenië, dat tegenwoordig in Oekraïne ligt en Chernavtsi heet. Hij verloor beide ouders in de Holocaust, en overleefde de oorlog ternauwernood in een arbeidskamp. Het gedicht Todesfuge is rond 1945 geschreven, en voor het eerst gepubliceerd in 1948.
Het Werkschrift Todesfuge wordt op www.celan.nl kort gepresenteerd aan scholieren en leraren door Adriaan van Dis. Deze website biedt ook extra informatie over het gedicht, de dichter, de Jodenvervolging en de waarde van herinneren en herdenken. Leraren kunnen op de website de werkschriften gratis voor hun leerlingen kunnen bestellen.
Leerlingen worden aangespoord een filmpje maken waarin zij hun ervaring met het gedicht Todesfuge presenteren. Het Joods Historisch Museum in Amsterdam toonde een selectie van ingezonden filmpjes in de Celan-expositie ‘Een graf in de wolken’ (11 december 2020 tot en met 28 mei 2021). Een selectie wordt ook gepresenteerd op de Celan-website.
Paul Celan pleegde rond 20 april 1970 zelfmoord in Parijs door in de Seine te springen.
Paul Celan – Todesfuge
Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends
wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts
wir trinken und trinken
wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
er schreibt es und tritt vor das Haus und es blitzen die Sterne er pfeift seine Rüden herbei
er pfeift seine Juden hervor läßt schaufeln ein Grab in der Erde
er befiehlt uns spielt auf nun zum Tanz
Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich morgens und mittags wir trinken dich abends
wir trinken und trinken
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
Dein aschenes Haar Sulamith wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng
Er ruft stecht tiefer ins Erdreich ihr einen ihr andern singet und spielt
er greift nach dem Eisen im Gurt er schwingts seine Augen sind blau
stecht tiefer die Spaten ihr einen ihr andern spielt weiter zum Tanz auf
Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich mittags und morgens wir trinken dich abends
wir trinken und trinken
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen
Er ruft spielt süßer den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland
er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in die Luft
dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng
Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich mittags der Tod ist ein Meister aus Deutschland
wir trinken dich abends und morgens wir trinken und trinken
der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau
er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
er hetzt seine Rüden auf uns er schenkt uns ein Grab in der Luft
er spielt mit den Schlangen und träumet der Tod ist ein Meister aus Deutschland
dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith